Allergien sind eines der weitverbreitetsten Beschwerden unserer Zeit. Klar ist, dass es sie schon seit Urzeiten gab, nur war ihre Häufigkeit so gering, dass man ihnen medizinisch keine Relevanz zuschrieb. Erst als vor hundert Jahren der österreichische Arzt, Clemens Johann von Pirquet, die Wirkung von Impfungen untersuchte fiel ihm auf, dass das Immunsystem bei verschiedensten Patienten ganz anders reagierte als erwartet. Anstatt mit einer Immunität auf die geimpfte Krankheit zu reagieren, wiesen vor allem Patienten, die schon verschiedenen Impfungen unterzogen wurden, Symptome eines überschiessenden Immunsystems auf. Das Reaktionsspektrum war nicht nur unerwartet, sondern auch noch sehr breit. Von einfachen Hautausschlägen, schweren Atemproblemen, in der Art von Asthma bis zum anaphylaktischen Schock. Pirquet war sich sehr schnell bewusst, dass der Eingriff der Impfung auf das Immunsystem alles andere als harmlos sein würde wie viele damals annahmen. Dieses unerwartete, überschiessende Verhalten des Immunsystems taufte Pirquet Allergie. Der griechische Begriff Allergos eignet sich hervorragend dazu, denn er steht für unerwartetes Überreagieren.
Pirquet konnte damals das Ausmass seiner Entdeckung nicht erahnen, denn bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg bleiben Allergien dennoch sehr selten. Die Gründe für diese Phänomene resultieren daraus:
Es sind jedoch nicht nur Impfungen die zu Allergien führen, sondern eine Vielzahl anderer Faktoren.
Bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte die Meinung in der Medizin, Allergien seien heilbar, ja sogar das Immunsystem hätte selber die Mechanismen zur Verfügung, um eine Allergie auszuheilen. Diese Meinung ist heute kaum noch in der Schulmedizin vorhanden. Die heutige Haltung gegenüber Allergien beruht auf symptombekämpfenden Massnahmen und die Akzeptanz der Tatsache, dass man Allergiker ist.
Die Beobachtungen vor dem Zweiten Weltkrieg belegen eindeutig, dass Allergiker bei einer annähernd vernünftigen Lebenshaltung von selber ausheilten. Betont hierzu sei
auch, dass es damals weder Antihistaminika noch Kortison gab. Der Arzt stand also machtlos da, er konnte nur den Patienten beobachtend begleiten. Interessant ist ebenfalls die Tatsache, dass es vorwiegend erwachsene Patienten waren, welche schwere Allergien unterlagen. Heute ist es gerade umgekehrt, Kinder sind die am meisten betroffene Menschengruppe. Der Siegesreiche Einzug verschiedenster Lebensart verändernden Faktoren führte zu einer neuen Situation. Diese wollen wir nun untersuchen und verstehen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erklärte man systematisch verschiedensten Krankheiten den
Krieg. Pocken, Poliomyelitis (Kinderlähmung) und viele andere sollten von der
Erdoberfläche verschwinden. Durch gross angelegte Impfkampagnen weltweit wurde
dieses edle Ziel für einige Krankheiten erreicht. Was man aber bei der ganzen Sache bzw.
Angelegenheit vergessen hatte war, wie würden die Folgen für die Geimpften und ihre
Nachkommen sein? Denn Impfungen sind kein harmloser Eingriff in das Immunsystem.
Grundsätzlich hebt sich eine gute Impfung von einer schlechten dadurch hervor, dass das
Immunsystem begreift, was es mit dem Impfstoff anfangen soll. Das heisst, der Impfstoff
sollte so zusammengestellt sein, dass das Immunsystem mit einer dem Impfstoff
entsprechenden Antikörperbildung reagiert und nicht seine Orientierung verliert. Denn
genau das geschieht grob gesagt, wenn ein Impfstoff sein Ziel verfehlt. Das Immunsystem
weiss nicht mehr, was Freund noch Feind ist und zerstört mitunter den eigenen Körper
durch seine blinden, aggressiven Attacken (Impfschäden). Die Impfung hinterlässt jedoch
auch noch andere Spuren. Wenn jemand geimpft wird, sollte er was seine Gesundheit
angeht in guter Verfassung sein. Vor allem sein Immunsystem sollte keine „Belastungen“
aufweisen. Dies ist heute jedoch bei den Wenigsten der Fall. Was genau damit gemeint
wird, soll weiter vorn im Artikel erläutert werden. Eine „belastete“ Abwehr reagiert
sozusagen mit Überbelastung auf eine Impfung, was zu Fehlern führt. Diese Fehler sind
die eigentlichen Allergien, denn es kommt zu unerwarteten und aggressiven Handlungen
gegen dem Körper, welche sich durch grundsätzlich geringe Reize verursachen lassen.
Oft hört man, dass wenn einer der Elternteile Allergiker ist, auch die Kinder vorbelastet
sind und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit unter Allergien zu leiden haben werden. Wenn
man sich vor Augen hält, dass zu Beginn der Allergiediskussion keine erbliche
Vorbelastung vorausgesetzt wurde noch zur Debatte stand, ist heute diese Erkenntnis
breites Allgemein- wissen. Die erbliche Vorbelastung wurde als Argument erst in den
späten Siebzigern des letzten Jahrhunderts erstmals erwähnt. Tatsächlich ist eine erbliche
Vorbelastung aus verschiedensten Gründen plausibel. Erstens, man beschädigt das
Immunsystem der Mütter vor und während der Schwangerschaft mit Impfungen aller Art,
was dazu führt, dass während dem Stillen die Neugeborenen mit Abwehrfaktoren aus der
Muttermilch konfrontiert werden, welche das Immunsystem nicht aufbauen, sondern
Allergien auslösen. Meist werden die Allergien kurz nach dem Abstillen aktiv, wenn weitere
Neugeborenen unzuträgliche Stoffe das Immunsystem reizen. Was aber wenn die Mutter
unvorbelastet ist, aber der Vater nicht? Dieser Fall wirft eine sehr heikle Diskussion auf,
wenn die Kinder das gleiche Allergiemuster des Vaters aufweisen. Denn grundsätzlich
müsste der Vater durch sein Erbgut die Kinder mit Allergien belastet haben, was wiederum
bedeutet, dass das Allergiegeschehen weiter greift als nur auf das Immunsystem.
Grundsätzlich sollte folgendes bewusst sein: Das Ausmass der heutigen Allergiesituation
ist mit nichts zu vergleichen, denn in den Industriestaaten belegen die offiziellen Stellen,
dass es über 60% der neuen Generation sozusagen erwischt hat. Diese Entwicklung hat
sich in knapp zwei Generationen ergeben. Genauer gesagt zu Beginn der Fünfzigerjahre.
Die Situation nimmt zu anstatt ab, was unzweifelhaft nahe legt, dass die Ursachen für
Allergien vorhanden sind, wenn nicht sogar vermehrt werden. Durch eine erbliche
Allergiebelastung würde sich die Entwicklung sehr gut erklären lassen. Vor allem die sehr
kurze Zeit von nur fünfzig Jahren. Dies würde bedeuten, dass Impfungen entgegen aller
Meinungen auch genetische Veränderungen auslösen können, was rein aus technischer
und biologischer Sicht möglich wäre, denn Impfseren bestehen aus Bruchstücken von
Erregern. Diese Bruchstücke enthalten auch Rückstände vom genetischem Material. Wie
sich dieses im menschlichem Organismus verhält, ist kaum erforscht. Genauso wie es sich
momentan um genetisch veränderte Nahrung eine Diskussion bildet und es Gegner gibt,
welche eine langfristige und akkurate Untersuchung fordern, sollte es bei Impfungen sein.
Klar ist, dass Impfungen nichts Negatives in ihrem Grundgedanken haben, jedoch bis
heute immer noch nicht klar ist, was sie alles bewirken und es wäre notwendig, mehr in die
Grundlagenforschung des Immunsystems und dessen Wechselwirkung mit dem Erbgut zu
investieren, als in die Entwicklung neuer Impfseren, welche immer aggressivere
Erregerstämme bekämpfen müssen. Auch das ist ein negativer Aspekt der Impfungen und
unterdrückenden Behandlungsweise des Immunsystems während einer Infektion, denn die
Erreger werden immer aggressiver und resistenter, was zu immer schärferen
Massnahmen der medizinischen Behandlung führt. Wer sich das Dilemma in seiner
Vollständigkeit vor Augen führt, kommt unweigerlich zum Schluss, dass sich ein
Teufelskreis gebildet hat. Dieser fordert neue Ansätze in der Impfforschung.
Der Fortschritt war aber nicht nur in der Medizin, er war auch anderswo überaus
erfolgreich.
Halten wir grundsätzlich folgendes fest: Eine Allergie ist dem Prinzip nach eine
Verhaltensstörung des Immunsystems. Sie wird durch eine nachhaltige Störung eines
Abwehrverlaufs hervorgerufen. Das heisst das Immunsystem verlernt durch äussere
Einwirkung gewisse Abläufe in seinem Inneren. Anstelle dieser Abläufe treten andere
Abwehrmechanismen auf, welche dem Organismus schaden. Wie jeder Abwehrverlauf
muss dieser aktiviert werden, bevor er Schaden anrichten kann. Es muss sozusagen das
Allergen in den Körper kommen und das Immunsystem reizen, auf dass der allergische
Ablauf sich vollzieht. Eine Ursache für das Verlernen des Immunsystems haben wir schon
kennengelernt: Impfungen. Sie standen sogar Pate bei der Entdeckung der Allergien. Grob
gesagt, kann man sie auch als einer der Hauptursachen verurteilen. Zur ihrer Verteidigung
sei jedoch folgendes hervorgehoben: Ich habe schon oben im Text darauf hingewiesen,
dass wenn ein Immunsystem nicht ganz unbelastet ist, nicht geimpft werden sollte, denn in
diesem Fall kommt es zu einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit, dass der Geimpfte an
Allergien leiden wird.
Was führt zu einer solchen Allergie begünstigten Situation.
Die allgemeine Vorstellung Allergien seien unheilbar beziehungsweise nur palliativ
behandelbar, ist in der klassischen Schulmedizin mittlerweile so tief verankert, dass man
aufpassen muss, nicht gleich als Ketzer hingestellt zu werden, wenn man das Gegenteil
behauptet. Leider sieht die Vorstellung in der Alternativen Medizin auch bekannt unter
Naturheilkunde auch nicht immer vielversprechend aus. So werden bei verschiedensten
Beschwerden nicht allergischer Natur schon irgendwelche Unverträglichkeiten
diagnostiziert. Der Allergiker, der Wahre, wird dadurch nur noch mehr verzweifeln, denn
die Liste was er alles vermeiden muss, wird immer grösser. Es stellen sich somit etliche
grundsätzliche Fragen im Verständnis des eigentlichen Wesens der Allergie.
1. Das Immunsystem muss zuerst etwas verlernen, wenn es später Allergien
hervorbringen will. Dies weist auf die eklatante Tatsache hin, dass das
Immunsystem lernfähig ist, was bei Impfungen als Grundsatz ja genutzt wird. Ist es
deshalb nicht möglich, das Immunsystem dorthin zu führen, dass es den Fehler
erkennt und behebt? Die Praxis beweist, dass das Immunsystem dazu durchaus in
der Lage ist, denn es verfügt über eine Art biochemische Datenbank, die
Gedächtniszellen! Sie speichern alles, was je vom Immunsystem hervorgebracht
wurde. Zusätzlich besitzt das Immunsystem auch Selbstkontrollmechanismen.
Diese sollten bei Fehlern einschreiten und für Schadensbegrenzung sorgen. Das
Immunsystem kann als lernfähig und intelligent eingestuft werden. Allergien sind
somit als reversibel zu betrachten, das heisst heilbar. Wie man im praktischen Teil
des Artikels noch genauer erfahren wird, geht es sogar soweit, dass wenn jemand
einmal von einer Allergie vollständig geheilt wurde, dieser besser dasteht als ein
von vornherein Gesunder. Das Risiko jemals wieder Allergien auszubilden, ist stark
vermindert.
2. Was passiert eigentlich genau bei einer Allergie? Die moderne Immunologie liefert
hierzu ein Modell, um Allergien in ihren Grundabläufen zu verstehen.
Vorausgeschickt sei, dass es sich nicht um Allergie auslösende Stoffe (Allergene)
handelt, sondern um das was das Immunsystem grundsätzlich falsch gemacht. Die
Allergene sind nur Auslöser dieser Fehler. Heute sind vier verschiedene
Allergiemechanismen bekannt. Wir wollen uns mit diesen hier befassen und uns
dadurch eine Grundlage schaffen, wie wird praktisch in der Ausheilung vorgehen
Typ I auch als Sofort-Typ bezeichnete Überreaktion. Sie entsteht als eine Art
Kaskadenreaktion. Meist reichen jedoch schon zwei Schritte der Kaskade, um die Allergie
auszulösen. Der erste Schritt beruht darauf, dass das Allergen (Antigen) die Ausschüttung
des IgE-Antikörpers aus Plasmazellen hervorruft. Diese Antikörper (Eiweisskomplexe)
docken auf der Oberfläche von Mastzellen und Granulozyten an. Der zweite Schritt beruht
auf einem weiteren Kontakt mit dem Antigen, welcher die IgE-Antikörper auf der
Oberfläche der Granulozyten wie Mastzellen vernetzt. Dies führt dazu, dass die Mastzellen
wie die Granulozyten ihre Grana abwerfen und so ihr ganzes biochemisches Arsenal
abfeuern. Normalerweise würden nur spezifische Stoffe von der Oberfläche der weissen
Blutzellen abgelöst. Wird jedoch alles abgesondert, findet eine unkontrollierte Attacke auf
das umliegende Gewebe der Zelle statt. Die eigentliche Allergie. Der Fehler liegt darin,
dass die Abwehr mit den IgE reagiert (überproduziert), weil es das Antigen für etwas hält,
was es nicht ist und weiter seine Abwehrzellen mit IgE bestückt, was gar nicht notwendig
wäre. Es folgert sich von selber, dass das Immunsystem nicht in der Lage ist, seine
biochemische Erkennungsmechanismen zu nutzen, als wäre es geblendet worden. Die
Folgen dieser Allergie können folgendermassen zusammengefasst werden: Kontraktion
der glatten Muskulatur, erhöhte Gefässdurchlässigkeit, Gewebeschäden, Schwellungen,
etc. Dieser Typ steht für die allgemein klassische Vorstellung von Allergien, Asthma,
Heuschnupfen, Ekzeme, Darmbeschwerden, etc. Typische Antigene sind Pollen, Milben,
Bienengift, Nahrungsmittel, Nahrungszusatzstoffe, etc. Wichtig zu betonen ist, dass das
Reaktionsspektrum der Antigene variabel in der Zeit ist. Das heisst, wenn ein Allergiker
eine Zeitlang auf zum Beispiel Pollen der Birke reagiert hat, kann er plötzlich auch auf
andere Antigene reagieren und sogar auf die bekannten Allergene nicht mehr. Es macht
deshalb wenig Sinn nach dem zu suchen auf was er reagiert; vielmehr ist es wichtig zu
erkennen, ob er zum Typ I als Allergiker zuzuordnen ist.
Die Typ II-Reaktion. Dieser Reaktionstyp ist für sich der „exotischste“ aller 4 Typen, denn
grundsätzlich geht es darum, dass er gegen etwas reagiert was er für sich nicht als eigen
erkennen muss. Daher gibt es auf immunologischer Ebene etliche Diskussionen, ob dieser
Reaktionstyp effektiv eine Allergieform darstellt, oder ob es sich nicht eher um eine Form
der Autoimmunität handelt.
Antikörper der Klassen IgG und IgM docken an Körper eigene Antigene an, was zu einer
sehr starken zerstörerischen Reaktion des gesamten Immunsystems gegen den eigenen
Organismus führt. Dieser Typus tritt bei Transfusions- oder Transplantationspatienten auf.
Bekannt sind deswegen auch die Abstossungsreaktionen und Blutunverträglichkeiten bis
hin auf die Unverträglichkeit gegen die eigene Blutgruppe.
Bei Transplantationen stellen sich ohnehin etliche Grundsatzfragen, denn keine Operation,
auch wenn das Spenderorgan noch so ideal für den Empfänger auszusehen scheint, wird
ohne Unterdrückung des Immunsystems durchgeführt und muss medikamentös langfristig
weiterbetrieben werden. Ansonsten würde das Organ früher oder später abgestossen, was
wiederum bedeutet, dass die Typ II-Reaktion in jedem Fall bei einer Transplantation
eintritt, denn die Abstossung beruht auf dem Allergie-Reaktionstyp. Das wirft die Frage auf,
ob jeder Mensch auf den anderen organisch „allergisch“ ist, oder die Typ II-Reaktion
überhaupt eine Allergieform ist, gar eine Autoimmunität darstellt, sondern ein natürlicher
bis heute noch nicht verstandener Abwehrmechanismus, welcher vom Grundsatz her
sicher Sinn machen würde im Hinblick auf die Tatsache hin, dass ein Immunsystem immer
dem Ursprungsmenschen vollkommen angepasst ist und in eine auch noch so verwandten
Menschen nie hundertprozentig funktionieren würde.
Die Typ III-Reaktion kann man als den heimtückischsten aller Reaktionstypen darstellen.
Er baut einen wahren Teufelskreis an Reaktionen auf, die sich eigens auch ohne Allergen
von selber wieder anfachen können. Das Ganze beginnt mit dem Einlagern von Eiweisskomplexen,
welche durch eine Reaktion von äusserlich aufgenommenen Eiweissbruchstücken
und dem löslichen Teil des Immunsystems abläuft. Die äusserlichen Eiweisse
stammen meist aus DNA-Bruchstücken aus der Nahrung (Achtung auf GVO-Nahrung),
Eiweissgiften wie Bienengifte, Insektengifte, allgemeine Gifte auf Eiweissbasis,
halogenierte Eiweissverbindungen, etc. Im menschlichem Organismus kommt es dann mit
dem sogenannten Komplementsystem der Abwehr, also mit den löslichen
Eiweisskomplexen des Immunsystems zu einer Gift reduzierenden Reaktion. Dadurch
können Verbindungen entstehen, welche nur schwer abbaubar sind und sich im Körper
einlagern. Folgende Organe/Körpersysteme werden als Depot genutzt: Haut, Lungen,
Nieren, Gelenke, Bindegewebe und das Nervensystem.
Hat ein solches Depot eine gewisse „Grösse“ erreicht, man müsste eigentlich von
Stoffkonzentration sprechen, dann entfacht das Depot ohne Allergen eine weitere Abwehrreaktion,
die der anfänglichen sehr ähnlich ist. Dies führt wiederum zur weiteren noch
verstärkten Einlagerung der gefährlichen Eiweisskomplexe, was zur völligen Zerstörung
des Organs oder Systems führen kann. Hinzu kommt noch die von aussen einwirkende
Reaktion bei Kontakt mit dem Allergen. Der Allergiker wird also regelrecht von Innen wie
von Aussen mit allergischen Reaktionen in die Zange genommen. Deshalb spricht man
von einem Teufelskreis, der sich mit der Zeit immer zerstörerischer auswirkt.
Die Typ IV-Reaktion. Dieser Reaktionstyp baut sich als Einziger nicht anfänglich auf dem
Prinzip vom Erstkontakt zwischen löslichen Abwehrfaktoren und Allergen auf, sondern die
T-Zellen der Abwehr haben den ersten direkten Kontakt mit dem Allergen. Deshalb ist die
Folgereaktion sehr langsam. Sie dauert meist drei bis vier Tage und erst dann tritt die
allergische Reaktion auf. Man spricht deshalb von Kontakt- oder Verzögerungsallergie.
Warum auf der Oberfläche der T-Zellen das Allergen überhaupt eine solche Reaktion
auslöst, ist bis heute noch nicht ganz verstanden. Man vermutet eine Störung des
Zellstoffwechsels, welche zu einer Veränderung der Zelloberflächenrezeptoren führt. Die
möglichen Allergene sind so mannigfaltig, dass man bei solchen Allergikern besser nach
dem sucht, auf was sie nicht allergisch sind.
Rein aus schulmedizinischer Sicht werden Allergiker immer auf Allergene überprüft,
welche je nach Gravität der Allergie eine Symptom orientierte
Allergieunterdrückungstherapie zur Folge hat. Kortison und Antihistaminika stellen die
massive Unterdrückung dar. Leider führt ein langfristiger Konsum solcher Stoffe immer zu
einer „Verschlimmbesserung“ des Abwehrzustandes. Oft treten Nebenwirkungen auf,
welche den gesundheitlichen Zustand in eine wahre Sackgasse wirft. Autoimmunitäten,
Krebs oder schwere Formen des rheumatischen Formenkreises treten auf. Parallel dazu
wird eine rigorose Vermeidung jedes Allergens angestrebt, was zwangsläufig zu einer
unnatürlichen Sterilisierung der Lebensumstände führt. Dies macht den Organismus nur
noch sensibler auf immer geringere Dosen des Allergens.
Eine weitere Behandlungsform der Schulmedizin beruht auf der Desensibilisierung. Dem
Patienten werden immer stärker werdende Dosen an allergenen Stoffen gezielt
verabreicht. Man bezweckt eine Immunisierung gegen das Allergen zu erreichen. Leider
haben wir es nicht mit Problemen der Fürsten im Altertum zu tun, welche sich aus
Selbstschutz mit der obenan beschriebenen Methode gegen die damals gängigen Gifte
immunisierten. Ihr Immunsystem war nicht allergischer Natur. Eine Abwehr, welche
allergisch reagiert, verliert die Fähigkeit Immunitäten aufzubauen. Sie geht grundsätzlich ja
in die gegenteilige Richtung. Dies ist auch der Grund, warum die Desensibilisierung so
wenig Erfolg hat.
Die Aufteilung nach Allergietypen ist sehr hilfreich, denn sie erlaubt spezifisch auf dem
Problembereich des einzelnen Patienten einzugehen. Allergietests, gegen was man
allergisch ist, werden bei einer Diagnostik, welche die Allergietypen mit einbeziehen,
überflüssig. Denn man sucht somit nicht was man vermeiden muss, sondern was man
immunitär wieder in Ordnung bringen soll. Das kommt einer Ursachenbehandlung gleich
und ist in keiner Weise mit einer Symptombehandlung vergleichbar.
Eine Behandlung nach Allergietypen baut sich auf folgenden Prinzipien auf:
1. Das Immunsystem ist aus seiner eigenen Natur heraus lernfähig!
Dies bedeutet, es kann falsch Verstandenes oder gegenteilig laufende
Mechanismen berichtigen.
2. Das Immunsystem darf nicht unterdrückt werden! Es muss sogar
gestärkt und systematisch aufgebaut werden. Denn so werden eigene
Kontrollmechanismen des Immunsystems aktiviert, welche fehlerhafte Abläufe
korrigieren.
3. Eine systematische Ursachenbereinigung während der Therapie ist
grundlegend. Es dürfen keine Impfungen gemacht werden. Immun schädigende
Stoffe dürfen nicht einwirken können. Eine grundlegende gesunde Ernährung ist die
wichtigste Basis. Dazu mehr im Artikel: „Verhungern bei vollen Kochtöpfen.“
Man baut das Immunsystem so auf, dass die eigenen Kontrollmechanismen aktiviert
werden. Dies führt zur Erinnerung der Abwehr an einen gesunden Zustand. Mit der Zeit
nehmen so die fehlerhaften Abwehrmechanismen ab, weil sie sprichwörtlich ausgemerzt
werden. Durch die Abwehrstärkung vermehren sich fehlerfreie Mechanismen. Leider geht
dieser Prozess nur sehr langsam voran. Er läuft parallel zur Bluterneuerung also ca. im
120-tägigen Rhythmus. Deshalb dauert eine solche Therapie oft Jahre. Was man klar
sagen kann ist, dass Kinder eindeutig schneller die Therapie erfolgreich zu Ende bringen
als Erwachsene, weil ihr Immunsystem durch das Wachstum und durch die Entwicklung
viel schneller reagieren. Der Punkt, bei welchem sich die Linien kreuzen, stellt einen
Wendepunkt des allergischen Geschehens dar. Denn es tritt Symptomfreiheit auf. Zwar ist
die Heilung noch nicht eingetreten, diese ist gegeben, wenn die fallende Linie die
Nullmarke erreicht, jedoch beschleunigen sich ab diesem Zeitpunkt die
Wiederinstandsetzungsarbeiten des Immunsystems sehr, was zu einem zügigen
Heilungsverlauf führt.
Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt der Allergietherapie ist der, dass nach
erfolgreicher Kur eine grundlegende Ausleitungstherapie erfolgt. Gerade die Ablagerungen
an Eiweisskomplexen im Organismus können langfristig heimtückische Gefahren bergen.
Eine so vollständige ausgeheilte Allergie führt zwangsläufig zu einem sehr effizienten
Immunsystem. Rückfälle werden ungleich weniger auftreten als bei Patienten, welche
noch nie eine Allergie hatten und über ein gutes Immunsystem verfügen.
Wir wollen nun von der grundlegenden Theorie in die Praxis überschwenken. Das Erste
was wir wissen sollten ist, welche Allergietypen sind überhaupt vorhanden. Wie können sie
entstanden sein. Die Typen I, III und IV sind als eigentliche Allergietypen einzustufen.
Typ II muss von Fall zu Fall individuell beurteilt werden, denn es stellt sich die Frage, ob
es sich um eine Autoimmunität oder um einen natürlichen Abwehrmechanismus handelt.
Die Therapie baut sich auf folgende Schritte auf: Eine Stärkung der im Darm befindlichen
Abwehr (immerhin 80% der gesamten Abwehr befindet sich dort) durch eine gezielte
Ernährungsumstellung. Siehe Artikel: „Verhungern bei vollen Kochtöpfen“. Dann ein
systematischer Aufbau der Abwehr durch pflanzliche Präparate der Hildegard von Bingen-
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Heilkunde. Dazu sei vermerkt, dass diese Präparate geradezu auf perfekte Weise für
einen solchen Aufbau abgestimmt sind. Grundlegend sieht das Grundgerüst für einen
solchen Aufbau bei allen Allergietypen folgendermassen aus:
• Den Wermutkräuterwein täglich morgens ein Esslöffel.
• Jede Speise wird mit einer Prise Pelargonienmischpulver versetzt.
• Mariendisteltee einen halben Liter auf den Tag verteilt.
• Den Speisen werden beim Kochen folgende Gewürze prisenweise zugefügt:
Fenchelpulver, Kubebenpfeffer, Galgantpulver, Bertrampulver, Quendelpulver, Ysoppulver und
Zimtpulver. (Kochgewürze)
Zu diesen Produkten stellt man dann spezifische Allergietyp orientierte Präparate
zusammen. In der hildegardischen Heilkunst stehen immerhin über 164 verschiedenste
pflanzliche Anwendungen zur Verfügung um Allergien zu behandeln. Es sei zwar darauf
hingewiesen, dass Hildegard Allergien als solches nicht kannte, jedoch die Eigenschaften
des Immunsystems in all seinen Facetten genauestens beschrieb und
Behandlungsmöglichkeiten anbot.
Eine sehr wichtige Thematik soll hier in Bezug auf die Qualität der Präparate erwähnt
werden. Hildegard von Bingen gibt sehr genaue Anleitungen, wie man die von ihr
beschriebenen Präparate herstellt. Dabei verlangt sie von der Ernte der Pflanzen bis hin
zum letzten Verarbeitungsschritt genaueste Aufmerksamkeit auf ihre Vorschriften. Wer
eine solche Therapie mit Erfolg betreiben will, sollte grossen Wert darauf legen, dass alle
Präparate den Qualitätsansprüchen genügen. Vor allem auf die Herkunft der Pflanzen und
dessen Anbaumethoden, sowie ob sich der Hersteller an die originale Rezeptur hält, sollte
grosse Aufmerksamkeit gelegt werden.
Eine Allergietherapie sollte von einem gut ausgebildeten Therapeuten betreut werden. Vor
allem der Allergiestatus sollte regelmässig analytisch überprüft werden. Gerade die schon
angesprochene Langfristigkeit der Therapie verlangt eine solche Überprüfung, auch um
dem Patienten mitzuteilen, wie der Verlauf der Behandlung fortschreitet. Gerade die Dauer
kann eine wahre Geduldsprobe für den Patienten werden. Es versteht sich von selbst,
dass eine Betreuung seitens des Therapeuten auch motivierenden Einfluss haben sollte.
Der Erfolg der Therapie beruht grundsätzlich auf der Genauigkeit des Patienten in der
Durchführung und in der Qualität der eingesetzten Produkte.
Allergien stellen an sich nur die Spitze des Eisberges dar in der Fülle an neuen und immer
zahlreicher werdenden Immun- und Degenerationserkrankungen. Die Gründe für diese
Entwicklung sind, dass wir die uns umgebende Umwelt nicht schützen, sondern sie extrem
belasten. Dieser Artikel bietet einen Lösungsansatz für sämtliche Allergieprobleme, jedoch
nur solange die uns umgebende Natur noch in der Lage ist, eine gesunde
Pflanzenapotheke zu liefern. Der Mensch sollte begreifen, dass er ein Teil der Natur ist
und mit ihr in Symbiose leben sollte. Dann wäre auch ein höherer Gesundheitsstandard
möglich. Hildegard von Bingen sagte, dass Krankheit auch Schule des Lebens sein kann.
Vielleicht sollte man darüber nachdenken und sich klar werden, dass uns Menschen mit
den Allergien eine bittere Lektion in Sachen Respekt der Naturgesetze in unserem
eigenem Immunsystem erteilt wurde. Man kann nur hoffen, dass wir daraus lernen.