
Boden richtig düngen
Dünger wird heutzutage als Nährstoffzufuhr für eine Kulturpflanze verstanden. Doch diese Vorstellung ist nicht nachhaltig. Pflanzen und Boden bilden eine Einheit. Der Dünger darf also nicht den Boden belasten. Ein echter Dünger gibt der Pflanze was sie braucht und baut die Bodenflora- und -fauna auf. So wird die Pflanze gestärkt. Denn ein gesunder Boden sorgt für eine gesunde Pflanze. Grundsätzlich müssen wir wegkommen von der Vorstellung, dass ein Dünger nur Nährstoffe liefern muss. Er muss viel mehr sein. Wir müssen lernen in „geschlossenen Kreisläufen“ zu denken. Zuerst muss ein Boden vorhanden sein, der für sich gesunde Pflanzen hervorbringen kann. Es ist klar, dass wenn man einen Boden intensiv nutzt diesem auch Nährstoffe entzogen werden. Das Gleichgewicht das zwischen Bodenflora und Fauna, sowie der Pflanze besteht muss gefördert werden. Wir bringen also den Dünger nicht den Pflanzen, sondern dem Boden. Der Boden sorgt dann dafür, dass die Pflanze das bekommt was sie braucht. Wir verweisen dazu auch auf den Artikel über Bodenverbesserung. Es geht darum, das bestehende Gleichgewicht zu erhalten und Umwelteinflüssen zu kontern. Diese sind oft unterschätzte Probleme. Industrie, Verkehr etc. „belasten“ über Niederschläge unseren Boden ebenfalls mit Stoffen die da gar nicht hingehören. Diese wird man nur los wenn die Mikroorganismen im Boden einen optimalen Stand haben und diese Stoffe abbauen können.
Kräuterjauche
Setzen wir uns nun praktisch mit einigen Nährstofflieferanten auseinander. Im Verlauf der nächsten Zeit werden wir diesen Artikel noch erweitern.
Brennsessel, Beinwell, Rainfarn und Knoblauch sind eine unschlagbare Kombination. Wer den Mikroorganismen im Boden etwas Gutes tun will und zugleich den Boden mit einer nicht schädlichen Dosis an Spurenelementen versorgen will, der kann diese einfache Kräuterjauche verwenden. Zudem kann man diese Jauche auch als Kompoststarter verwenden. Einziger Nachteil: sie muss immer frisch angesetzt und auch dann schnell verarbeitet werden.
Am besten legt man sich im Garten eine Ecke an wo man kompostiert. Dort sät man bewusst Brennessel , Beinwell, Rainfarn und steckt Knoblauch an. Das bedeutet diese Pflanzen nehmen alles was aus dem Kompost versickert auf. Legen Sie den Kompost so an, dass Sie hinter diesem genug Platz haben um dort diese vier Pflanzen in genügender Menge zu ziehen.
Für einen Garten von 100 m2 Nutzfläche reichen 2 m2 dieser Pflanzen. Besorgen Sie sich gutes Saatgut. Im Fühsommer, wenn die Brennessel, Rainfarn und Beinwell kräftig da stehen, ernten Sie so ab, dass die Pflanzen wieder ausschiessen. Am besten 15cm über dem Boden die Stängel schneiden.
Für 10L Dünger braucht man :
• 300 gr je Sorte frische Blätter und Stängel die man grob zerkleinert.
• 50 gr Knoblauch der im Vorjahr geerntet wurde, gut zerkleinert
• 10 L Wasser und ein 20 L Gefäss, am besten einen großen Eimer.
Man legt die zerkleinerten Kräuter in den Eimer und gießt das Wasser darauf. Die Kräuter werden aufschwimmen das verhindert man, indem man einen passgenauen Teller oder Holzscheibe nimmt und diese beschwert. Wichtig ist dass die Kräuter im Wasser liegen. Das Ganze stellt man an einem
schattigen Ort. Je nach Temperaturen ist nach 3 Wochen der Gärprozess vorbei. Man filtert das Ganze ab, wird nicht gerade angenehm riechen daher alles draussen machen, und verdünnt diese Jauche 10 x, also auf 1 L Jauche 10 L Wasser. Diese Lösung sprüht auf den Boden, nicht auf die Pflanzen. Der Trester geht auf den Kompost. Wenn man Gemüse anbaut das stark zehrt, sollte man alle drei Wochen damit den Boden aufbereiten. Am besten Abends, so dass über Nacht alles langsam in den Boden einziehen kann. Hat man eine Foodforest angelegt dann reicht es einmal im Monat.
Schafwolle gegen schnecken
Schafwolle wird oft nicht mehr verwertet. Daher verbrennt man sie. Was unserer Meinung nach eine grobe sinnlose Verschwendung ist. Hat man einen Schäfer zu Hand der seine Schafe schert aber nicht weiß wohin mit der Wolle dann kann man sie ihm abnehmen. Sie wollen Schnecken von Ihrem Salat fernhalten? Nun, legen Sie die Schafwolle so um die Salate dass sie wie eingemulcht sind. Erde darf auf der Wolle keine sein. Die Wolle baut sich sehr langsam ab, innerhalb von 6 – 9 Monaten. Auf Wolle können Schnecken nicht vorwärts kommen. Achtung dass sie nicht unter der Wolle durchkriechen. Dazu ist es nötig, Wolle genügend dick aufzutragen und einen ersten Teil in den Boden einzuarbeiten.Die Wolle baut sich ab und liefert dem Boden Spurenelemente wie Stickstoff. Der Salat wird sehr gut gedeihen Meeresalgen
Als Franzosen und Engländer nach Kanada kamen sahen sie wie die Urbevölkerung Ende Winter bei Ebbe an die Küste ging und Meeresalgen in großen Mengen erntete und auf die Felder trug. Die Europäer dachten die Urbevölkerung wäre nicht ganz bei Sinnen.Bei der Ernte mussten sich die Europäer eines Besseren belehren lassen. Meeresalgen sind hervorragende Dünger und bringen durch einen Mehrfachzucker, dem Alginat, eine wesentliche Verbesserung der Bodenkrume im Boden hervor. Das bedeutet, man muss weniger bewässsern da Wasser besser zurück gehalten wird und die restlichen Nährstoffe der Algen werden im Alginat sehr gut gespeichert. Dies führt dazu, dass diese Stoffe über die ganze Wachstumsperiode zur Verfügung stehen. In den letzten Jahrzehnten entdeckte man, dass Meeresalgen Wachstumstimulantien enthalten, das sind Stoffe, die das Wachstum der Kulturpflanzen stärken und regeln. Je nach Meeresalgenart ist die Zusammensetzung dieser Stoffe unterschiedlich. Jedoch die Urbevölkerung der Küsten Kanadas wussten genau, welche sie zu nehmen hatten um eine gute Ernte zu erzielen.Heute werden Algenextrakte im Gartenbau in einer breiten Fülle angeboten. Wir raten von diesen Extrakten ab, denn die Extraktion findet mittels aggressiver Säuren und Basen statt. Besser ist es solche Algen selber zu verarbeiten. Man kann heute für wenig Geld Meeresalgen für den Gartenbau gemahlen kaufen. Diese setzt man mit Wasser an und arbeitet diese dann 5 cm tief in den Boden um die Kulturpflanze ein. Das Resultat lässt sich mehr als nur sehen. Wer Terra Preta-Boden hat der wird schnell feststellen, dass die Bodenfruchtbarkeit über mehrere Jahre kaum mehr einen Eintrag braucht. Die Kohle in der Terra Preta nimmt die Algeninhaltstoffe auf und speichert sie über Jahre.
Was sich hier als sehr einfach darstellt ist Wissen das seit Jahrhunderten eingesetzt wird. Das Ratioars Team wie das Symbioars Team haben dazu etliche Studien und Anwendungen entwickelt. Wir werden durch die Erweiterung des Artikels darüber berichten.